Wir alle standen schon einmal an diesem Punkt, eine wichtige Entscheidung zu fällen.
Welche Entscheidung war es bei Dir? Oder waren es sogar mehrere?
Ich musste/wollte schon viele Entscheidungen in meinem Leben treffen. Und egal, ob sie gut oder schlecht waren, haben sie mich zu der gemacht, die ich heute bin.
Wichtige Entscheidungen waren zum Beispiel zu heiraten, sich scheiden zu lassen, Vollzeit zu arbeiten, Luci`s erste und zweite Hirn-Op.
Und ganz aktuell die Entscheidung, in der Kita aufzuhören.
Hast Du lange darüber nachgedacht, bis dass du dich entschieden hast?
Hmmm, das war ganz unterschiedlich. Zu heiraten war eine recht schnelle Entscheidung. Ich war schwanger und alleinerziehend zu sein, kam mir damals nicht in den Sinn. Heute kann ich mir gar nicht mehr vorstellen etwas anderes zu sein. Und ich möchte es auch nicht mehr anders haben.
Die Scheidung war ein jahrelanger Prozess, bis ich dafür endlich den Mut hatte.
Von der Vertretungskraft zur Vollzeitstelle ging relativ schnell, aber von Anfang an mit einem unguten Gefühl.
Luci`s Ops waren sehr schwierige Entscheidnungen, über die ich sehr lange nachgedacht habe.
Die leidige Entscheidung mit der Kita aufzuhören, damit plage ich mich gefühlt seit Ewigkeiten herum und ich bin es absolut leid.Ich freu mich total, das es im Sommer nun endlich vorbei ist.
Haben sich Vor-oder Nachteile ergeben?
Es hat ja alles immer Vor-und Nachteile.
Durch die Heirat war ich krankenversichert, mehr Vorteile fallen mir gerade nicht ein und auch dieser Vorteil kam erst nach längerer Überlegung. Schockierend, nach 11 Jahren Ehe. Alleinerziehend war ich während der Ehe auch, also dieser vermeintliche Vorteil hat sich nicht erfüllt.
Nachteile gab es unzählige, was aber sicherlich an dem Mann lag und nicht an der Heirat als solches.
Vorteil der Scheidung war eindeutig der Frieden und die Freiheit. Ich konnte endlich wieder selbstbestimmt leben, zumindest soweit das als Mutter möglich ist.
Nachteil war das Leben in Armut, allerdings war es das absolut wert und kam mir auch nicht so schlimm vor.
Luci`s Ops sind gut ausgegangen, mir fällt von daher kein Nachteil ein. Ich weiß nicht, was ohne die Ops wäre, aber mit großer Wahrscheinlichkeit würde es ihm heute deutlich schlechter gehen, falls er überhaupt noch da wäre. Also alles in allem, hatten die Ops nur Vorteile.
Der größte Vorteil in der Kita ist, das ich dann deutlich mehr Zeit und auch Kraft für Luca habe. Ich muss ihn nicht mehr ständig abschieben, um andere KInder zu betreuen.Kein Ärger mehr mit den Eltern, weniger Rückenschmerzen. Insgesamt mehr Energie, Kraft und Zeit für mein eigenes Leben. Und ich muss nicht ständig gegen meine Überzeugung arbeiten, denn entgegen der allgemeinen Meinung halte ich Fremdbetreuung für Kinder unter 3 Jahren für falsch, von einigen Ausnahmen mal abgesehen.
Nachteil ist ganz klar der Weg zurück in die Armut.
Vollzeit zu arbeiten hatte den großen Vorteil von der Arge wegzukommen und deutlich mehr Geld zu haben, zum Beispiel für Seminare. Und als arbeitende Mutter ist man gesellschaftllich deutlich anerkannter. "Nur Mutter " zu sein, das zählt heutzutage nix mehr.
Nachteile waren aber eben viel Ärger, weniger Zeit, ständig ein schlechtes Gewissen, ständige Müdigkeit, schmerzender Rücken....